SOLOBIOMA

Bodenbiota und Biogeochemie in Atlantischen Wäldern Südbrasiliens

Beurteilung der ökosystemaren Qualität von Sekundärwäldern und ihres Potentials zum Schutz der Biodiversität


Das Verbundprojekt SOLOBIOMA ist ein Beispiel für bilaterale Forschung vor dem Hintergrund des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity CBD), finanziert durch das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den brasilianischen Forschungsrat (CNPq).

Das Akronym SOLOBIOMA leitet sich aus dem portugiesischen Projekttitel 'Biota de SOLO e BIOgeoquímica na MAta Atlântica do Paraná' ab.

Das Projekt wird von der tropenökologischen Arbeitsgruppe des Naturkundemuseums Karlsruhe koordiniert. Deutsche Partner sind Tierökologen der Universität Marburg, Umweltbiologen der Technischen Hochschule Aachen und Umweltanalytiker der ECT Ökotoxikologie GmbH Flörsheim. Brasilianische Partner sind Bodenkundler der Staatlichen Universität von Paraná (UFPR) in Curitiba sowie ein brasilianischer "stakeholder", die Nicht-Regierungsorganisation SPVS (Forschungsgesellschaft für Wildtiere und Umwelterziehung).

 



Forschungsansatz

In regenerierenden Sekundärwäldern der Mata Atlântica werden die Artenvielfalt und Funktion der Pflanzen und Bodenorganismen im Vergleich zu alten, wenig vom Menschen beeinflussten Waldgebieten untersucht. Auf dieser Grundlage werden ein Klassifikationssystem zur Beurteilung der ökosystemaren Qualität von Wäldern entwickelt und die Bedeutung von Wald- und Agroforstflächen für den Erhalt der regionalen Diversität beurteilt.

Zunächst wird die Diversität ausgewählter Taxa als Funktion von Standortvariablen erfasst. Nach Identifikation der Organismen werden die Daten zusammengeführt und multivariat analysiert. Der Einfluss der Diversität auf Stoffkreisläufe wird experimentell untersucht. Nach Zusammenführung aller Ergebnisse werden die untersuchten Flächen bezüglich ihrer Habitatqualität klassifiziert.

Der ökosystemare Ansatz und das integrative Auswertungskonzept lassen eine hohe Indikationsdichte erwarten. Die Erkenntnisse werden die Effizienz von Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität verbessern und in den Managementplan des NGO-Partners SPVS integriert. Vernetzung mit brasilianischen Institutionen erhöht die Akzeptanz der Ergebnisse bei regionalen Interessengruppen und die Chance der Anwendung.